Farbfotografie einer Postkarte.
Diese Aufnahme zeigt einen Blick von der Kaiser Wilhelm-Höhe ins Brexbachtal und auf den Pulverberg in Sayn. Wilhelm Unverzagt, der die Postkarte 1912 an seine Eltern in Wiesbaden schrieb, markierte die Stelle, an der die Ausgrabungen 1911/1912 von Professor Georg Loeschke auf dem Pulverberg unmittelbar am römischen Grenzwall Limes stattfanden (vergleiche auch Inv.-Nr. 7.2222-7.2224). Nach den Ausgrabungen errichtete der Verschönerungsverein Sayn auf Anregung Loeschkes einen Aussichtsturm. Es handelt sich hierbei um die Rekonstruktion eines römischen Wachtturms am Obergermanisch-Rätischen Limes.
Bei der Ausbeute von Bims Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sowie beim Bau der Bundesstraße 42 in den 1970er Jahren stieß man auf römische Kastellanlagen in Holz-Erde-Konstruktion, ein Kastellbad und einen Vicus (römerzeitliche Siedlung) in unmittelbarer Rheinnähe. Heute befindet sich an dieser Stelle die sog. Kastell-Siedlung und die Auffahrt Bendorf-Nord der Bundesstraße 42. Der Limes zieht sich von Sayn im Nordwesten durch den Bendorfer Stadtwald unterhalb der Nauorter Hochfläche in Richtung Höhr-Grenzhausen. Im Bendorfer Stadtwald ist der Verlauf des römischen Grenzwalls Limes mit Wall und Graben sowie vorhandenen Schutthügeln der Wachttürme heute noch gut zu erkennen.