Durch die Verbindung barock anmutender Formen mit der grafischen Wirkung japanischer Holzschnitte entwickelt Thorvald Bindesbøll (1946 – 1908) sein markantes, recht eigentümliches Muster, das seine Zeitgenossen nach seinem Spitznamen scherzhaft „Bølle-Ornament“ nennen. Bølle ist zugleich das dänische Wort für rau oder ruppig, was Bindesbølls Wesen durchaus entsprochen haben soll.
Mit seinen derben Formen eignet sich das Ornament auch für die serielle Produktion. Es erinnert mal wie hier an Wellen- oder Wolkenformationen, teils gestaltet er auch vegetabile Muster in seinem typischen Stil. Viele seiner Entwürfe werden bei P. Ipsens Enke gegossen und in Farbvarianten angeboten.
Ein häufiges Merkmal der dort produzierten Entwürfe Bindesbølls sind die vermeintlichen Drehrillen im Inneren. So wird suggeriert, dass die Vasen auf der Töpferscheibe gedreht wurden, obwohl sie gegossen sind.
Schenkung Familie Lafrenz, Hamburg, 2014
2014.163