Ein Fertigungsschemel für Lederbälle nebst Umstülpdorn plus Fuß aus Holz.
B.O.S. - das war in den 1960er und 1970er Jahren ein bekanntes Markenzeichen für Hand- und Fußbälle. Die drei Großbuchstaben standen für Bierstedt - Otto - Steinhagen. Die Lederbälle des Sattlermeisters aus Steinhagen, später Künsebeck, waren europaweit im Einsatz. Als Vetriebspartner konnte damals Uwe Seeler gewonnen werden, der legendäre Fußballstar des Hamburger SV und Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft.
Hergestellt wurden die Bälle seit 1961 weitgehend in Heimarbeit. Geschätzt 30 "Bock" genannte Fertigungsschemel waren in jenen Jahren rund um den Standort der B.O.S.-Manufaktur im Einsatz.
Es waren zumeist Frauen, die mit dem schweren Job des Bällenähens für die Familie ein Zubrot verdienten, unterstützt bisweilen durch die Ehemänner und Kinder.
Aus Lederstanzlingen wurden die 18- oder 32-teiligen Hüllen hergestellt und, zugenäht bis auf die letzten drei Nähte, über einen massiven Holzdorn mit Fuß gestülpt. Das Einsetzen der Gummiblasen erfolgte im Betrieb, die letzten Nähte verschloss die Heimarbeiterin.
In den 1980er Jahren endete die Ballproduktion in Künsebeck.