Neben Motiven aus den Niederlanden werden in den wenigen kurzen Abhandlungen zu Ohmert auch dessen Wasser- und Waldlandschaften, die vornehmlich in der Mark Brandenburg entstanden, gewürdigt. In Motivwahl, Ausschnitt und Malweise trat zu den Lehrern Hans Looschen, Karl Hagemeister und Max Liebermann ein weiterer gewichtiger Einfluss hinzu: Lovis Corinth und dessen Bilder vom Walchensee und Umgebung (vgl. Corinths „Walchensee mit Lärche“, NG 16/60). Corinth hatte Ohmert 1923 porträtiert (Niedersächsisches Landesmuseum Hannover); es bestand also spätestens zu dieser Zeit eine Bekanntschaft, die auch zu einem künstlerischen Austausch geführt haben dürfte. Dass die künstlerischen Vorbilder mitunter zu dominant wirkten und der Herausbildung eines eigenen Stils zumindest in der Malerei Ohmerts nicht förderlich waren, beobachtete bereits die zeitgenössische Kritik: „Er ist sehr lebhaft, sehr geschickt […] in seinen kleinen märkischen Ausschnitten […], nur daß er weniger seine Eigennatur aufklingen läßt, als seine Gabe des Anempfindens. Und daß er eigenes bringen kann, sagen uns etliche von seinen Radierungen“ (Adolph Donath, [Kunstausstellungen. Berlin], in: Der Kunstwanderer, 3./4. Jg. [1921/1922], 2. Oktoberheft, S. 86 f.). | Katharina Wippermann