Domenico di Tommaso di Currado, gen. Domenico del Ghirlandaio, war Sohn eines Goldschmiedes. Ghirlandaio avancierte zu einem der gefragtesten Maler Mittelitaliens seiner Zeit. Das Brustbild der jungen Frau ist in Dreiviertelansicht gegeben. Sie trägt ein graues Kleid. Ein weißes Hemd wird sichtbar und ihr braunes Haar ist zum Großteil von einer weißen Haube bedeckt. Eine steinerne Brüstung trennt die aus dem Bild Herausschauende von einer Hügellandschaft am Wasser, die sich bis zu Gebirgszügen erstreckt. Bisher konnte die Schlichtheit der Dargestellten nicht überzeugend gedeutet werden. Im Hintergrund wird eine Geschichte erzählt, die auf die Biographie der Frau Bezug nehmen könnte, aber auch emblematisch aufzufassen wäre. Auf der rechten Seite stürzt ein elegant gekleideter Jäger mit Netz aus einem brennenden Gebüsch hervor. Vor einem Haus, zu dem ein Weg führt, steht eine Frau, ein heransprengender Reiter, eine weitere Figur und Hunde sind dargestellt. Das Bild zeigt Einflüsse der flämischen Portraitmalerei, die in Florenz sehr geschätzt wurde. Lange Zeit hat die Forschung das Bild dem Schwager Ghirlandaios, Sebastiano Mainardi, zugeschrieben. Als Autor wurde auch Ghirlandaios Bruder Davide in Betracht gezogen.