Signiert unten links: °Hans Fay°. (Rückseite: 300,- Mark) Zwei Frauen mit weißen Kopftüchern, eine davon steht auf der Leiter, sind während der Obsternte an einem großen Kirschbaum zugange. Im Mittelgrund Ausblick auf ein Dorf und eine hügelige Landschaft am Rande des Haardtgebirges. Abstraktion, Dynamik, malerischer Duktus, Reste unbearbeiteter Leinwand, fließende, und aufgelöste Formen gehören zum signifikanten Repertoire des Künstlers.
Hanns Fay begann sein künstlerisches Schaffen als Tüncher und Dekorationsmaler in Frankenthal. In den Jahren 1906 bis 1911 arbeitete er als Dekorationsmaler in Berlin. Er war Autodidakt. Nach seiner Heirat zog er 1914 nach Speyer. In dieser Zeit war er Mitglied des Bundes Pfälzer Künstler. Von Existenzängsten geplagt, erhoffte sich Fay durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten ökonomische Verbesserung. Er zog 1933 nach Neustadt an der Weinstraße, wo er Geschäftsführer der nationalsozialistischen Nachfolgeorganisation des Pfälzischen Kunstvereins wurde. Bilder aus jener Zeit, wie „Arbeitsmänner“, „Fackelträger“ oder „Bannerträger“, entsprachen ganz dem Stil der braunen Machthaber. In seinen späten Landschaften und Blumenstilleben entstanden Farbkompositionen, die ein wenig an sein Vorbild Lovis Corinth erinnern. Bis zu seinem Tod 1957 lebte Fay in Neustadt/W. an der Haardt.
siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Fay