Menschengestaltige Bildsteinplatte aus Muschelkalk. Drei tiefe Bohrungen markieren Mund und Augen, die hierdurch den »stechenden Blick« erhalten. Flächige Ritzungen markieren Brauen, Nase und Arme. Halsschmuck, Finger, Gürtel und eine kammförmige Figur zwischen den Händen zeigen sich als tiefere Kerbungen.
Die Menhirstatue wurde 1962 bei einer Nachuntersuchung eines beim Abbau von Ziegelton zerstörten Steinplattengrabes entdeckt.
Unter den wenigen jungsteinzeitlichen Bildstelen aus Sachsen-Anhalt ist diese Menhirstatue die deutlichste menschengestaltige Darstellung. Das kammartige Motiv wird als Regensymbol gedeutet. Die Figur wäre somit das Abbild eines Wesens, das Macht über die Witterung hat. Ursprünglich stand der Menhir aufgerichtet an einem unbekannten »heiligen« Ort. In Zweitverwendung wurde er in ein Steinplattengrab verbaut, vielleicht aus magischen Gründen.