Die beiden goldenen Zweirollenfibeln aus Haßleben gehören zu den hervorragendsten Zeugnissen germanischer Goldschmiedekunst.
Die obere auf dem Bild gezeigte - auch als Schildfibel bezeichnete Zweirollenfibel ist mit Schmuckscheiben verziert. Eine der davon befindet sich auf der Mitte des gewölbten Bügels, die andere auf dem Abschluss des flachen Fußteils. In die Bügelscheibe ist ein Granat im Carbonschliff eingefasst, in die Fußscheibe ein flachgeschliffener Almandin. Zudem ist diese Fibel mit zahlreichen Perlendrähten verziert, die teilweise geflochten erscheinen.
Die zweite Fibel hat anstatt der Fußscheibe einen Fußknopf. Auch hier gibt es Verzierungselemente aus Drahtschnüren, die teilweise von dreifachen Perlendrähten besetzt sind. Das mittlere Bügelteil ist hier von Goldkügelchen eingefasst.
Das Grab der "Fürstin" von Hassleben wurde als Teil eines germanischen Adelsfriedhofes 1912 durch den damaligen Kustos des Museums Armin Möller ausgegraben.
Zu den prunkvollen Tracht - und Gebrauchsgegenständen der Frau gehört auch eine römische Münze, die ihr nach römischer Sitte in den Mund gelegt wurde. Neben den in einheimischen Werkstätten gefertigten Schmuckgegenständen und Gebrauchsgefäßen stammt ein großer Teil der Grabbeigaben aus Werkstätten des Römischen Reiches.