In der ersten Hälfte des 18. Jh. stieg der Silberpreis stark an, so
dass viele Staaten, auch Preußen, versuchten, über günstige
Goldankäufe höherwertige Goldmünzen in den Umlauf zu bringen. 1737 entstand eine neue Goldmünze in Preußen, der Wilhelmsdor (eigentlich Friedrich Wilhelmsdor). Im Gewicht von 13,46 g enthielt der Wilhelmsdor (Doppelpistole) 12,245 Gramm Feingold. Ab 1738 kamen auch halbe Wilhelmsdor zur Ausprägung, nach deren Vorbild ab 1741 die Friedrichsdor gefertigt wurden. Die neuen Goldmünzen waren anfangs im Lande unbeliebt und mussten von den Beamten zum Zwangskurs von 10 Talern bei Gehaltszahlungen angenommen werden. Die Gesamtauflage der Wilhelmsdor von 1738 bis 1740 betrug 5833 Stück. Die Wilhelmsdor sind persönliche Schöpfungen Friedrich Wilhelms I. Sie sind überwiegend für die königliche Schatulle geprägt worden. Diese großen Goldmünzen nach dem Vorbild der französischen Louisdor befriedigten das Prunkbedürfnis des Königs, der damit vor allem auf seinen Inspektionsreisen durch das Land zu zahlen pflegte. Obwohl ohne festen Nominalwert und je nach Goldkurs schwankend, sind die Wilhelmsdor in der Regel zu 10 Talern gerechnet worden.
Vorderseite: Brustbild Friedrich Wilhelm I. mit Zopf, Harnisch, Ordensband und Hermelinmantel nach rechts.
Rückseite: Gekrönte und gespiegelte Initialen FW in das Kreuz gestellt
um einen Adlerschild. Unten Münzmeisterzeichen EGN (Ernst Georg Neubauer).