Schnauzenkanne, Westerwälder Keramik 18. Jh. mit Zinnmontur aus der 1. Hälfte. des 19. Jahrhunderts.
Auf leicht nach innen gewölbter Standfläche in Fußzone zylindrischer, am Bauch kugeliger, ab Schulterzone leicht konischer Gefäßkörper mit zulaufendem Hals. Wandung unten durch eine, oben durch zwei schwarz bemalte Kehlen umrahmt, oberste Kehle ist nicht eindeutig, da sie durch den zulaufenden Hals verzerrt wird. Dazwischen, die halbe Wandung umfassend, auf der Vorderseite geritzt ein Kasten, schwarz ausgemalt, darin weiß geritzt Verzierungen, bestehend aus u. a. floralen Ornamenten (Ranken) und einem weißen Kreis. Rückseite ist weiß. Senkrechter, leicht profilierter Wulsthenkel, im Ansatz verstrichen. An Lippe sehr kleine, angesetzte Schnauze. Gewölbter Zinndeckel mit flacher Oberseite und Daumenruhe in Form einer kleinen Urne. Deckel und Daumenruhe mit kleinen, umlaufenden, reliefierten Kugeln verziert.
Gravierung auf Deckel, durch starke Verzierung nicht genau bestimmbar, nur die Buchstaben A, M und S (?) erkennbar. Auf Unterseite des Deckels drei Punzen, zwei davon zweigen Justitia mit Schwert in der linken und Waage in der rechten Hand, darüber nicht zu erkennende Buchstaben, unter Justitia die Zahl 1708. Die dritte Punze zeigt einen Löwen, darüber den Buchstaben A. Deckel vorne mit spitzer Erweiterung. Unterseite ist gerillt.