Das meisterhaft fein ausgeführte Gemälde entstand 1604. Ein niederländisches Inventar des 18. Jhs. bezeichnet es als "Mars und Venus im Bettgeplauder" (Mars en Venus beddepraatje). Cornelis van Haarlem malte den Mythos von Venus, die ihren Gemahl Vulkan mit dem Gott des Krieges im eigenen Ehebett betrügt. Seinen Zeitgenossen war diese in Homers Odyssee erzählte Götterburleske geläufiger durch Ovids Metamorphosen (Buch 4, 169-190). Danach überrascht der betrogene Vulkan das Paar in flagranti und fängt es mit einem eisernen Netz. Vulkan berichtet den anderen Göttern des Olymp die Untreue seiner Frau. Sie bedauern ihn nicht etwa, sondern verhöhnen ihn. Die Reaktion der Götter wurde als "Homerisches Gelächter" sprichwörtlich.
Cornelis van Haarlem wählte den Augenblick vor dem Liebesakt und nahm sich die Freiheit einer eigenen burlesken Interpretation. Er verwandelte die verführerische Venus in eine gelangweilte Schönheit, die das Werben ihres einfältigen Gegenübers mit einer reservierten Mine beantwortet. Mars tritt auf wie ein Tölpel. Seine farbenprächtige, mit Effekten versehene Kleidung erinnert an einen gewöhnlichen Landsknecht. Der kleine Amor - Gott der ungezügelten Liebe - droht seiner Mutter Venus mit einem scharfen Pfeil. Sein Stich nötigte sie, sich in den ungeschliffenen Verehrer zu verlieben.