Die friedliche Revolution richtete sich nicht nur gegen die SED-Herrschaft, sondern sie zwang auch das ostdeutsche Militär zu tiefgreifenden Veränderungen in seinem Dienstalltag, zu mehr Transparenz und Bürgernähe. Die lange Zeit geheim gehaltene MiG-29 wurde erst 1990 den Bürgern der DDR gezeigt. Einen halben Monat vor der deutschen Wiedervereinigung, am 18. September 1990, war Stefan Petersen der erste Westdeutsche, der in einer MiG-29 mitfliegen durfte. Der Fotograf und Luftfahrthistoriker nahm eine Serie von spektakulären Aufnahmen von MiG-29-Flugzeugen im Flug auf. Vier Jahre später besuchte er erneut die deutschen MiG-29-Piloten, diesmal bei der Bundeswehr. Bei einem Mitflug am 3.5.1994 konnte er seine Fotoserie fortsetzen.
Die zwei hier gezeigten Aufnahmen zeigen die MiG-29 einmal in NVA-Lackierung und einmal in Bundeswehr-Lackierung, jeweils im steilen Vertikalflug. 2011 hat Dr. Petersen eine Reihe der 1990 und 1994 entstandenen Aufnahmen dem Luftwaffenmuseum der Bundeswehr (heute: Militärhistorisches Museum der Bundeswehr - Flugplatz Berlin-Gatow) für die museale Nutzung zur Verfügung gestellt.