Die Erteilung von Polytechnischem Unterricht war eines der Hauptmerkmale des Schulsystems der DDR. Die Polytechnische Oberschule (POS) wurde 1959 als Pflichtschule mit zehn Schuljahren festgeschrieben. In den Klassen 7-10 gab es wöchentlich einen "Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion" (UTP), der ab 1970 "Produktive Arbeit" (PA) genannt wurde. Hier erhielten die Schüler unter produktionsnahen Bedingungen Arbeitsaufgaben in Betrieben oder in der Landwirtschaft. Als theoretische Erläuterung wurde das Fach "Einführung in die sozialistische Produktion" (ESP) alle 14 Tage unterrichtet. Vorbereitet wurden die Schüler darauf durch das Fach "Werken" in den Schuljahren 4-6.
Schüler trugen auf ihrer Arbeitskleidung derartige Aufnäher während des UTP-Unterrichts im Volkseigenen Betrieb (VEB) Kraftfahrzeuginstandsetzungsbetrieb (KIB) mit Sitz in der Blankenburger Straße 86-92 im Pankower Ortsteil Niederschönhausen.