Gerhard Wolf (1909 - 1996) zeigt hier einige Gärten des Kleingärtnervereins Jakobswerder, im westlichen Teil der Stadt Brandenburg an der Havel gelegen. Die Gartensaison ruht, die Landschaft ist menschenleer. Von erhöhtem Standpunkt ist ein weiter Blick in die Havelniederung möglich, vorn drei Laubenparzellen, in der Mitte die titelgebende rosa Laube, umgeben von leeren Beeten unter sorgfältig weiß gekalkten Obstbäumen. Interessant ist der Kontrast der bescheidenen Hütten zu den mächtigen Strommasten, die aus drei Richtungen kommend die kleinen Gärten mit ihren Leitungen überspannen. In warmes abendliches Licht getaucht, erinnert die Malerei an stimmungsvolle Pastelle des Künstlers.
1928 verlor der Maler den rechten Arm, dennoch setzte er bis 1935 seine Studien an der Wredwoschen Zeichenschule fort. Von der Schließung der Schule in der Nachkriegszeit betroffen, versuchte er als freiberuflicher Maler zu bestehen, konnte aber keine Aufnahme in den 1952 gegründetenen Künstlerverband der DDR finden. Deshalb war er ab 1953 als Kunsterzieher bis zu seiner Berentung 1972 tätig, malte aber kontinuierlich weiter. Er gehörte wie der mit ihm befreundete Horst Wall zu den Malern abseits des offiziellen Künstlerverbandes, die auch Ausstellungen veranstalteten. 1989 wurde er mit einer Personalaustellung geehrt, posthum zum 100. Geburtstag 2009 in der Kunsthalle Brennabor, wo das Gemälde ausgestellt war.
Das Gemälde ist rechts unten signiert und datiert "G. Wolf 82". Sein Zustand ist gut, es ist hinter Glas gerahmt. (ib)
Es wurde 1987 vom Künstler angekauft.
Literatur:
Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, Abb. S. 41 unten. - Vgl. Gerhard Wolf. Maler - Lehrer - Brandenburger. Zum 100. Geburtstag, Kunsthalle Brennabor 2009. - Vgl. Wall, Gisela: Zum Gedenken. Gerhard Wolf - Brandenburger Künstler und Kunsterzieher, in: 5.-6. Jahresbericht 1995 - 1997 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 1997, S. 136 - 138 (zum Künstler).