Auch bei diesem Federkästchen wird der europäische Einfluss deutlich sichtbar. Der Hintergrund erinnert an niederländische Landschaftsmalerei. Als Vorbilder dienten europäische Drucke und vereinzelt auch Gemälde, die in die Region gelangt waren. Die Gestaltung des jungen Mannes ist typisch für Arbeiten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Untergewand und Hose wie auch die hohe Fellmütze sind noch der regionalen Mode verhaftet, wohingegen Hemd mit „Fliege“ und schwarzer Überrock europäische Vorbilder haben. Mitte des 19. Jahrhunderts begann im qadscharischen Iran staatlicherseits die Orientierung auf einen europäischen Kleidungsstil. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907. 1898 in Isfahan erworben.