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Abbildung von Schnitten durch Geschlechtsdrüsen

Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft [FSIFS-058_a]
Abbildung von Schnitten durch Geschlechtsdrüsen (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Public Domain Mark)
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Beschreibung

Schwarz-Weiß-Fotografie von drei mikroskopisch hergestellten Bilder von verschiedenen Schnittpräparaten. Die drei Bilder bestehen aus kreisförmigen Gebilden, die in losen Abständen in einem Verbund angeordnet sind. Zwischen den Gebilden befindet sich zumeist eine punktartige Struktur. Die drei Bilder sind von links nach rechts mit den arabischen Ziffern 1–3 nummeriert, Teile der einzelnen Bilder mit den Buchstaben a und b beschriftet. Unter den Querschnittbildern sind handschriftlich jeweils Anmerkungen verzeichnet.

Kontext:
Die Bilder sind im Rahmen von Hodentransplantationen durch den Arzt Eugen Steinach angefertigt wurden.
Auf Eugen Steinach geht die Theorie zurück, nach der die Homosexualität nicht im Kopf, sondern in den Hoden lokalisiert sei. Steinach erzeugt durch Kastration und anschließende Hoden- und/oder Eierstocktransplantationen an Meerschweinchen und Ratten künstliche „Zwischenstufen“.
Nachdem Steinach in den Eierstöcken einer „homosexuellen“ Ziege „männliche“ Zellen entdeckt zu haben glaubte, vertraten er und die Mitarbeitenden des Instituts für Sexualwissenschaft die These, dass in den Hoden homosexueller Männer „weibliche“ und in den Eierstöcken homosexueller Frauen „männliche“ Zellen vorhanden seien.
Durch die Kastration homosexueller Männer und die Einpflanzung von „heterosexuellen“ Hodenscheiben versuchen verschiedene Chirurgen (darunter. Prof. Dr. med. Richard Mühsam) Homosexuelle „zu therapieren“. Auch Hirschfeld überwies Patienten für solche Operationen, die sich später als „erfolglos“ herausstellen.
Wie Hirschfeld und andere an die Hodenpräparate gekommen sind, ist bis heute unklar. Zu den Hodentransplantantionen haben sich die Institutsmitarbeitenden nie kritisch geäußert.

Beschriftung/Aufschrift

Bildunterschrift in Hirschfeld: Sexualpathologie, Teil 1: Äußere und innere Sekretion der männlichen Geschlechtsdrüse (vgl. im Text Seite 5 und 6)
Auf diesen mir von Prof. Steinach überlassenen Schnitten sehen wir das aus den Samenkanälchen und Samenzellen bestehende Keimgewebe, welches den generativen extrasekretorischen Anteil der Geschlechtsdrüse bildet. Dieser Teil verkümmert bei Überpflanzungen. Die zwischen den Samenkanälchen befindliche Zwischensubstanz, von Steinach Pubertätsdrüse genannt, ist der innersekretorische Anteil der Geschlechtsdrüse, welcher den Hauptbestandteil der Sexualhormone, das Audrin, liefert und sich bei Transplantationen stark auf Kosten der atrophierenden Keimsubstanz entwickelt.

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Veröffentlicht Veröffentlicht
1917
Magnus Hirschfeld
Bonn
Besessen Besessen
1919
Institut für Sexualwissenschaft
Berlin-Tiergarten
Verschollen Verschollen
1933
Berlin
1916 1935
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Objekt aus: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (MHG) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich 1982 mit dem Ziel gegründet...

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