Eine Szene der antiken Mythologie ziert dieses Becherglas: der Meeresgott Neptun steigt mit seinem Gespann aus den Wellen empor, begleitet von Nereiden und einem Trompete blasenden Triton.
Das Relief wurde vertieft in die Innenwandung einer Hohlform (Model) geschnitten. Durch anschließendes Einblasen der zähflüssigen Glasmasse entstand ein erhabenes, jedoch weichkonturiertes Bild.
Nicht nur die Darstellung erfreute sich in der Barockzeit großer Beliebtheit, auch der außergewöhnliche Effekt des Glases trug dazu bei, dass derartige Becher häufig Eingang in fürstliche Kunstkammern fanden. Faszinierend empfand man schon damals, dass sich die Farbe des Glases wie ein Opal je nach Lichteinfall verändern kann. Glasmacher jener Zeit experimentierten mit vielerlei Rezepturen, immer auf der Suche, das Geheimnis der Porzellan- und Edelsteinherstellung zu entdecken.
Ankauf aus der Sammlung Julius Zöllner, Leipzig, 1908.