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Abbildung des Patienten R. K. (2)

Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft [FSIFS-065_b]
Abbildung des Patienten R. K. (II) (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Public Domain Mark)
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Beschreibung

Ganzkörperliche Schwarz-Weiß-Fotografie eines Mannes, der in einem Raum auf einem Stuhl vor einer dunklen Wand sitzt. Auf dem Boden ist ein Teppich zu sehen. Er trägt eine kurze Hose über Kniestrümpfen und ein Matrosenhemd, an den Füßen schwarze Schuhe. Beide Hände hat er auf die Oberschenkel gestemmt . Er ist halb frontal fotografiert, sein Blick geht in Richtung der Kamera.

Kontext:
Das Foto gehört zu einer Serie von mindestens zwei Fotos, die in mehreren Publikationen abgedruckt wurde. Mitunter wurde R. K. durch eine schwarze Augenbinde anonymisiert.
Der Sexualwissenschafter und Sexualreformer Magnus Hirschfeld schreibt in „Sexualpathologie, Teil 1“ über R. K., dass dessen Psyche in allen Facetten eine Kindliche sei. Die hier publizierten Fotografien zeigten R. K. in Knabenkleidung. Hirschfeld ordnet R. K. dem sog. Infantilismus zu, der laut Hirschfeld in verschiedenen Ausprägungen existiert:
„Genitaler Infantilismus“ („Zurückbleiben der Genitalien auf kindlicher Stufe“), „körperlicher Infantilismus“ (ungewöhnlich jugendliches Aussehen), „psychischer Infantilismus" (Beibehaltung der „seelischen Art“ eines Kindes, hierunter fällt auch der „Zisvestismus“, das Tragen von Kinderkleidung im Erwachsenenalter) und der „psychosexuelle Infantilismus“, worunter auch die Pädophilie fällt, denen mit den Mitteln der Forensik zu begegnen ist.

Über den hier abgebildeten R. K. schreibt Hirschfeld, dass er „mehrere Bilder [besitzt], auf denen er im Knabenanzug mit kurzen Hosen, Wadenstrümpfen – auf die nackten Knie legt er besonderes Gewicht – und Matrosenbluse mit freiem Hals dargestellt ist. Er sieht auf diesen Bildern wie ein 15jähriger Junge aus“ (Hirschfeld: Sexualpathologie, Bd.1, S.44f.). Außerdem ist in der Publikation sein Gutachten über R. K. abgedruckt, das diesem bescheinigt, dass er nicht über die Fähigkeit, einer freien Willensbestimmung verfüge (vgl. Hirschfeld: Sexualpathologie, Teil 1, S. 47). Das Gutachten diente offenbar der juristische Einschätzung strafbarer sexueller Handlungen seitens R. K.s.

Beschriftung/Aufschrift

Bildunterschrift in Hirschfeld: Sexualpathologie, Teil 1: Zisvestitismus eines psychosexuellen Infantilen
Die genaue Beschreibung des Falles befindet sich Seite 45 bis 47.

Bildunterschrift in Levy-Lenz: Hexenkessel der Liebe: Infantilismus. Der vierzigjährige Arbeiter K. trägt in seiner Freizeit Kinderkleidung
(Nach Hirschfeld) (vgl. Seite 178 unten)

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Literatur

  • Hirschfeld, Magnus (1917): Sexualpathologie. Ein Lehrbuch für Ärzte und Studierende. Erster Teil. Geschlechtliche Entwicklungsstörungen mit besonderer Berücksichtigung der Onanie. Bonn, Seite 45–47
Veröffentlicht Veröffentlicht
1917
Magnus Hirschfeld
Bonn
Veröffentlicht Veröffentlicht
1931
Ludwig Levy-Lenz
Leipzig
Besessen Besessen
1919
Institut für Sexualwissenschaft
Berlin-Tiergarten
Verschollen Verschollen
1933
Berlin
1916 1935
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Objekt aus: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (MHG) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich 1982 mit dem Ziel gegründet...

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