Abgebildet ist die Chiesa di Santa Maria Zobenigo (Alternativ auch Santa Maria del Giglio) im Sestiere San Marco im Süden Venedigs, unweit des Canal Grande. Ihr Name geht auf eine slawische Familie namens Jubanico zurück (venez. Zobenigo), die im 10. Jahrhundert die Errichtung des ursprünglichen Kirchenbaus finanziell stark unterstützt hatte. Der Stich zeigt die Kirche von Osten. Ihre prunkhafte Fassade wurde zwischen 1680 und 1683 von Giuseppe Sardi gestaltet. Auftraggeber war Antonio Barbaros, der Generalinspektor für Dalmatien, der in die Gestaltung der Fassade die Verherrlichung seiner Familie einfließen ließ. So stellen die auf dem Stich angedeuteten Skulpturen keine Heiligen dar, sondern Familienmitglieder. Der Kirche direkt gegenüber befindet sich heute eine Häuserzeile, sodass die geräumige Platzsituation, wie sie sich auf dem Stich darstellt so nicht mehr vor zu finden ist. Die Häuserzeile auf der linken Bildhälfte wurden abgerissen. Hier befindet sich ein Campiello. Der Campanile, der links hinter der Kirche aufragt, existiert heute nicht mehr. Die Glocken sind in einem kleinen Glockengiebel untergebracht.
Signatur: [keine]
Beschriftung: Platea S. Mariae de Jubanico vulgo Lobenigo. | VI.
Quelle: Teil von: Urbis Venetiarum Prospectus Celebrioris, ex Antonii Canal Tabulis XXXVIII aere expressis ab Antonio Visentini in partes tres distributi. Pars tres. Venetis Apud Joamem Baptismam Pasquali MDCCLI.