Der Blick auf diesem Blatt geht von Südosten über den zerstörten Ostflügel des Pauliklosters hinweg zum Turm der St. Paulikirche. Links erscheint der Westgiebel des Südflügels der Klausur und rechts daneben der Westgiebel der Klosterkirche. Der zweigeschossige Ostflügel nahm im komplett gewölbten Erdgeschoss die Sakristei der anliegenden Kirche, den Kapitelsaal und das Winterrefektorium, den beheizbaren Speisesaal auf. Im Obergeschoss erstreckte sich das Dormitorium bzw. der Schlafsaal der Mönche. Der Saal hatte keine Decke, die Mönche blickten also in den offenen Dachstuhl. Nach dem Krieg begannen 1953 erste Wiederherstellungsarbeiten im Bereich der Bibliothek auf der Westseite. Der ab 1958 begonnene Umbau des Klosters zum Kreisheimatmuseum musste jedoch 1967 mangels Ressourcen abgebrochen werden, sodass der Verfall wieder einsetzte. Nach 1991 begannen erneut Sicherungsmaßnahmen, doch erst mit dem Kabinettsbeschluss zur Einrichtung des Archäologischen Landesmuseums im Paulikloster im Jahr 2002 konnte ab 2004 der Wiederaufbau vorangetrieben werden. Vier Jahr später wurde das Museum im restaurierten Paulikloster der Öffentlichkeit übergeben. [Thomas Sander]
bez.: m.r.: Walter Garski 45