Das Lebenswerk des Designerpaares Charles (1907–1978) und Ray Eames (1912–1988) ist facettenreich. Sie schufen Filme, Bücher, Textilien und Architektur, doch am bekanntesten sind ihre Möbel aus verformtem Schichtholz und diejenigen aus Kunststoff. Der Schaukelstuhl wurde zuerst als Modell in Stahlblech vorgestellt und erhielt in dem vom Museum of Modern Art (New York) im Jahre 1948 initiierten Wettbewerb „Low cost furniture“ den zweiten Preis. Doch die hohen Produktionskosten veranlassten das Paar, nach einer anderen Lösung zu suchen. Mit der Firma Zenith Plastics, die in den Kriegsjahren schon Erfahrung mit Radarschirmen aus fiberglasverstärktem Kunststoff sammeln konnte, fanden sie einen Produzenten, der die Sitzschale in dem leichten und wesentlich günstigeren Material realisieren konnte. Die Herman Miller Furniture Company erwarb die Herstellungslizenz, worauf der Stuhl 1950 in Serienproduktion ging.
Erworben mit Unterstützung der Leipziger Gesellschaft „Die Vertrauten“, 2008.