Kopf einer Statue aus Baumberger Sandstein. Die ursprünglich 86 × 44 × 12 cm große, vollplastische Sandsteinskulptur zeigte die Gräfin Walburg von Brederode (um 1512-1567) als stehende Ganzkörperfigur. Sie war mit einer unter dem Kinn zusammengebundenen Wulsthaube in standesgemäßer Kleidung dargestellt. Ihre Hände ruhten auf zwei Tafeln mit den Familienwappen von Bentheim-Steinfurt und von Brederode, einem der vornehmsten Adelsgeschlechter Hollands. Die Figur stand ursprünglich auf dem Gronauer Schloss und anschließend im Hof des Klosters Glane, weshalb sich im Volksmund die Bezeichnung "Dat Glaner Nünneken" einbürgerte. 1926 schenkte Herr Wilderink die Skulptur dem Gronauer Heimatmuseum. Vermutlich schuf ein münsterischer Bildhauer aus der Familie Brabender die Figur um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Heute hat sich nur noch der Kopf der Statue erhalten.
Die Gräfin Walburg war eine Tochter des Grafen Walram von Brederode und der Gräfin Anna von Neuenahr. Mit dem Grafen Arnold II. von Bentheim-Steinfurt war sie in zweiter Ehe verheiratet. Dieser bestimmte im Jahr 1537, dass seine Frau im Falle seines Ablebens Haus und Schloss Gronau samt Zubehör als Leibzucht erhalten sollte. Außerdem sorgte er 1544 für die Einführung der lutherischen Lehre in der Grafschaft. Nach dem Tod des Grafen führte Gräfin Walburg ab 1553 zunächst die vormundschaftliche Regierung für ihren Sohn Arnold III. und starb 1567 auf ihrem Witwensitz auf Schloss Gronau.
S/w-Foto von A. Petri, 1911.