Im Elbekieswerk Magdeburg-Neustadt werden seit langem quartäre Flußsedimente abgebaut. Aus diesem Kieswerk stammt der Holm, der für die Region sicherlich ein eher außergewöhnlicher Fund ist, da die Erhaltung organischen Materials über Jahrtausende an verschiedenste Bedingungen geknüpft ist.
Bei gezielten Beobachtungen fand sich neben einigen anderen Fundstücken auch das Kopfteil einer eichenen Steinbeilschäftung aus dem mittleren Neolithikum. In der nahezu quadratischen Aussparung des Holmes steckte eine fast 20 cm lange, spitznackige Steinbeilklinge, welche aus einem feinkörnigen Grüngestein hergestellt wurde. Die Schäftung wurde offensichtlich aus einem kleinen Stamm oder einem geraden Ast angefertigt.
Beilklingen sind in einer großen Anzahl überliefert, wobei die organischen Holme fast immer vergangen sind. So liefert dieser Fund einen Beleg für die Handhabe einer Steinbeilklinge, wie sie im Grunde schon durch Rekonstruktionen angenommen worden ist. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Parallelschäftung, bei der die Schneide der Klinge parallel zum Schaft verläuft. Es handelt sich bei diesen Geräten um die Fälläxte der neolithischen Bauern, die im Holzschlag eingesetzt wurden.
Der Axtholm von Magdeburg-Neustadt datiert in etwa um 4100 - 2700 v. Chr.