Das 1776 nach Entwurf von Georg Christian Unger erbaute Wohnhaus von sieben Achsen und zwei Geschossen besaß eine schon dem Frühklassizismus zugeneigte Fassade. Abgesehen von den geohrten Spiegeln oberhalb der Erdgeschossfenster sowie den darunter gelegenen Brüstungsfeldern gab es kaum Zierelemente. Der mittige Torbogen mit vorgelagerter Rampe war zunächst der einzige Zugang, bis später in der zweiten Achse von rechts eine Ladentür mit Stufe eingebrochen wurde. Das Satteldach lag, wie damals häufig praktiziert, hinter der Attikamauer. Es bildete somit von Anfang an ein konstruktives Problem und verursachte auch hier die bekannten Wasserschäden im Traufbereich. Erst 1831, also vergleichsweise spät, entschloss man sich auch hier zu einer Anhebung des Daches, um es über die Attika zu führen. In dem Zusammenhang plante man auch die Neugestaltung der Fassade mit einer über beide Geschosse reichenden Putzquaderung. Witwe Ehlert erhielt dafür 2.420 Taler aus dem Immediatbaufonds bewilligt. [Thomas Sander]
bez.: o.m.: Wohnhaus / der Witwe Ehlert / in der Burgstraße No. 18 zu Potsdam.; m.r.: Revid. B. in der Ob. Bau. Deput. / 26/6 32 Schmidt [Geheimer Oberbaurat]; u.l.: Revid. Potsd. 10. Dzber 1830 / Redtel; u.r.: Zum Anschlage vom 6‘‘ December 1830. Ziller.