Zirkel aus der Werkstatt von Christoph Schissler gehörten zu den begehrtesten Sammlerstücken des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Beliebtheit dieser Instrumente gründete auf ihrer harmonischen Gestaltung, ihrer Exaktheit und ihrer Multifunktionalität. Mit Hilfe des Zirkels können zahlreiche Berechnungen – zum Beispiel Maßstabsvergleiche und Dreiecksberechnungen – durchgeführt werden. Das Instrument ist aber auch als Horizontalsonnenuhr nutzbar. Und klappt man den Zirkel ganz auf, so bilden die Schenkel und die Zwischenstege ein Quadratum geometricum, das zur Vermessung des Geländes und der Gestirnen verwendet wurde. Kein Wunder also, dass auch die württembergischen Herzöge einen Schissler-Zirkel besaßen.
[Irmgard Müsch]