Ein Metzger hält ein Stück Geflügel in seiner rechten Hand, in der linken hat er sein wichtigstes Attribut, das Messer. Er trägt kurze rote Hosen und ein seltsam geschlungenes Lendentuch. Außer einem Turban, der wie ein Maratha-Turban aussieht, trägt er keine zusätzliche Kleidung. Metzger werden in den Company-School-Alben eher selten dargestellt. Wenn überhaupt, dann beschäftigen sie sich mit der Herrichtung von Schaffleisch.
Die hier gewählte Darstellung eines Geflügel-Metzgers ist mir von anderen Alben nicht bekannt. Das auf die Stirn gezeichnete Mal weist den Metzger als einen Anhänger Shivas aus. Seine Frau ist für die Frau eines Metzgers, der wegen seines Handwerks am Rande der Gesellschaft stand, zu kostbar gekleidet. Aber wie wir schon des Öfteren angedeutet haben, war es nicht das Bestreben der Tanjore-Maler, reale Verhältnisse darzustellen. Da viele Hindus der höheren Kasten vegetarisch lebten, war die Kaste der Metzger natürlich eine niedere. (Werner Kraus)