Die beiden Becher stammen aus einer vorstädtischen Siedlung an der Donau beim Ingolstädter Neuen Schloss. Sie entstand, vorbehaltlich der noch ausstehenden Grabungsauswertung, im 13. Jahrhundert und wurde im 16. Jahrhundert durch das Festungswerk Eselbastei überbaut. Die Becher kamen 2013 und 2014 bei Ausgrabungen in unterschiedlichen Befunden zum Vorschein.
Die Gefäßform des „Becherpaares“ ist bisher in Ingolstadt an keiner anderen Stelle nachweisbar. Schlanke, beutelförmige Becher mit flachem Ringfuß, stufig geripptem Unterteil, durch eine Drehstufe abgesetztem, schwach ausladendem Hals mit flachen Drehrillen aus Steinzeug sind beispielsweise in Siegburg zu finden, dort aber mit dem charakteristischen, gewellten Fuß.
Der Steinzeugbecher links ist ein Import, während der Becher rechts aus der lokal üblichen, Jüngeren Drehscheibenware besteht. Bei ihm ist nur die Idee der Gefäßform importiert. Dementsprechend zeigt das Unterteil auch eher tiefere Drehrillen als ausgeprägte Stufen. Das größere Gefäßvolumen ist dagegen keine bayerische Adaption, sondern damals auch im Rheinland zu finden.