Im "Vorwort als Einleitung" hat sich der Herausgeber des Büchleins zu seinem Anliegen folgendermaßen geäußert:
"Bekanntlich bedient man sich im Morgenlande in Ermangelung des Schreibens in Angelegenheiten des Herzens u. s. w. der Blumensprache, und in dieser haben es besonders die Frauen und Mädchen erstaunlich weit gebracht., so daß ein ihnen übersandter Blumenstrauß vollkommen die Stelle eines Briefes vertritt, wobei sie noch den Vorteil haben, vor Entdeckung sicher zu sein. Ein arabischer Gelehrter sammelte einst in einem besondern Buche die Bedeutungen der verschiedenen Blumen, von welchem dieses Büchelchen ein kurzer Auszug ist. wir Abendländer leben freilich in ganz anderen freieren Verhältnissen als die Morgenländer zu einander, die ihre Frauen vom ersten Tage der Verheirathung an in fest verwahrte und streng bewachte Häuser, in die also nie ein Fremder hinein gelangen kann, einschließen, aus denen sie sich nur in der Dämmerung in den Garten, der ebenfalls von hohen Mauern umgeben ist, entfernen dürfen. Da muß denn ein über die Mauer geworfener Blumenstrauß die Stelle des Briefes vertreten. Obgleich wir Abendländer dies nicht nöthig haben, so geschieht es doch öfters bei uns im Scherze, der zuweilen aber auch im Ernst gemeint ist; um das Verständniß desselben nun zu erleichtern, dürfte dies Büchelchen besonders geeignet sein."
Bereits der Geschichts- und Altertumsverein für Zeitz und Umgegend befand dieses Heftchen für sammelwürdig.
Interessant ist der Stempel auf der Titelseite. Ein Adler mit dem Wappen der Stadt Halle wird durch den Schriftzug "CENSUR DER POLICEI=BEHÖRDE IN HALLE" gerahmt. Das Büchlein konnte also ohne Bedenken in die Hände von Jungfrauen und Jünglingen gelangen.