Mumienporträt einer Dame mittleren Alters, die den Betrachter aus dunklen Augen anblickt, leichte rechte Drehung. Schwarze buschige Augenbrauen, ein roter Mund, bräunliche Gesichtsfarbe mit hellen Glanzlichtern. Das Haar nach der Mode der Zeit (Kaiser Trajan (98-117 n- Chr.) in Flechten um den Kopf gelegt, zwei Korkenzieherlocken fallen beidseits über die Schläfen herab. Das Gewand dunkel violett. Um den Hals trägt sie eine Perlenkette. Der Hintergrund graugrün, ach oben hin dunklere Farbtöne.
Mumienporträt (auch Fayumporträt) ist die moderne Bezeichnung für Porträts, die in Ägypten auf Holztafeln in die Mumienumhüllung eingewickelt oder seltener auf die Umhüllungen von Mumien gemalt wurden.
Mumienporträts wurden in allen Teilen Ägyptens, mit einer besonderen Konzentration im Fayyum-Becken (zum Beispiel Hawara) und in Antinoopolis, gefunden. Sie datieren in die römische Zeit, Römische Provinz Aegyptus, wobei dieser Brauch anscheinend im späten letzten vorchristlichen oder frühen 1. nachchristlichen Jahrhundert begann. Das Ende ihrer Herstellung ist umstritten. Die neuere Forschung tendiert in dieser Frage zur Mitte des 3. Jahrhunderts.