Ein nahezu identisches Gemälde, etwas kleiner als das hier vorliegende, ermöglicht die Identifikation mit einer sonst in Brandenburg nicht nachweisbaren Margarethe Bode. Die Bodes waren gemäß Brandenburger Adressbuch um 1900 in Brandenburg an der Havel eine weitverzweigte Familie. Es findet sich Otto Bode, Kaufmann und Stadtrat, oder Ferdinand Bode, der als Lithograph tätig ist. Ob eine Beziehung zu Spittas bestand und Margarethe für diese die zwei Gemälde fertigte, ließ sich nicht feststellen. Es könnte sich bei Margarethe Bode auch um eine Schülerin der Wredowschen Kunstschule handeln. Die Malerei scheint das Werk einer Maler-Dilettantin, wie zahlreiche Korrekturen und Ängstlichkeiten in den Details zeigen.
Dargestellt ist links der Vorgängerbau von 1892 der heutigen Jahrtausendbrücke, noch als Klappbrücke Lange Brücke genannt. Rechts davon die Villa des Lederfabrikanten Spitta, die ab 1921 der erhöhten Hauptstraße und einer durchgehenden neuen Brücke sowie einer Uferpromenade weichen musste, heute Heinrich-Heine-Ufer.
Das Gemälde ist mit roter Farbe rechts unten signiert "M. Bode". Der Zustand ist gut, winzige Farbabblätterungen finden sich in der Wasserpartie. (ib)
Es wurde 1963 aus Brandenburger Privatbesitz an das Museum geschenkt.
Literatur:
Vgl. Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, Abb. S. 151 (zwei Fassungen der Künstlerin übereinander abgebildet). - Vgl. Geiseler, Udo; Heß, Klaus (Hg.): Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte, Berlin 2008, S. 341. - https://www.stadt-brandenburg.de/stadt/sehenswertes/jahrtausendbruecke