Es handelt sich um eine sog. Tändelschürze, die von bürgerlichen Hausfrauen nur zur Zierde getragen wurde. Der spitz zulaufende Bund war um die Jahrhundertwende von ca. 1890 bis 1910 modern.
Die insgesamt 63 cm lange Schürze ist aus weißem, in sich längsgestreiften Baumwollgewebe gefertigt und wurde mit sehr kurzen Maschinenstichen aus drei Teilen zusammengefügt, Schürzenblatt, Bund und Bindebänder.
Das Blatt misst 45 x 37 cm. Bei 33 cm (von der Mitte des Bundes aus gemessen) ist quer eine 5 cm breite Stickereiborte mit Blumenmotiv eingesetzt. Bei dem eingesetzten Borten-Streifen sind auf der Rückseite größere Stiche von Hand zu erkennen, um die Borte der Rundung anzupassen. Das Stoffteil darunter wurde noch in drei, je 0,5 cm tiefe Falten gelegt, so dass sich eine fertige Breite von 7 cm ergibt.
Das Blatt ist oben in einem Schneppenbund in 3 Falten zur Mitte hin je Seite eingelegt. Das Bundstück ist in Form geschnitten (4-8 cm breit) und hat eine Mittelnaht. Auch die in einer Spitze endenden Bindebänder (Länge je 60 cm, Breite 6 cm) sind gefaltet in den Bund eingelegt. Die Bundweite beträgt 29 cm.
Seitlich sowie am unteren Rand ist das Schürzenblatt umlaufend mit dergleichen Stickereiborte wie der Streifen im Blatt eingefasst. Hier ist die Borte mit mehrstufigem Festonrand 8,5 – 9,2cm breit. Die Borte wurde leicht gereiht eingesetzt, die volle Länge beträgt 195 cm.
Die Nähte werden auf der Vorderseite von einer 0,8 cm breiten Borte mit diagonalem Streifenmuster überdeckt.