Auf einen Holzsockel montierte, aus Ton gegossene und farbig bemalte Spardose. Dargestellt ist eine indische Frau mit einem rotem Gewand, Armreif und einem Turban, die auf einem Holzstamm sitzt. Auf ihrem Schoß trägt sie ein schwarzhaariges Kind, welches einen geflochtenen Korb hält, in dem sich der Spendenschlitz befindet. Bei Geldeinwurf nickt die Frau dankend. Das Geld fiel unter ihr in einen verschließbaren Schuber. Es handelt sich damit um eine Missionsspardose in Anlehnung an die bekannteren, sogenannten "Nickneger". Das Aussehen der Figur verwies meist auf die zu missionierende Bevölkerung, für die gesammelt wurde. Vorne auf der Dose ist ein Schild mit einer zum teil verblichenen Beschriftung aufgenagelt: "P. Missionswerk der Kinder in Deutschland. Aachen, ..., Stephanstr. 35, P.S. Köln 6835".
Derartige Spardossen standen bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein bevorzugt neben Weihnachtskrippen in Kirchen und kirchlichen Einrichtungen. Mittlerweile hat sich das Missionsverständnis deutlich geändert: Anstelle der Missionierung stehen heute der Leitsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ und Partnerschaft im Zentrum.
[Emil Schoppmann]