Im Entstehungsjahr der „Beschwingten Figur“ 1956 wurde Bernhard Heiliger zusammen mit Hans Uhlmann (1900–1975) und Rudolf Belling (1886–1972) an die Akademie der Künste berufen. Dies stellte eine weitere wichtige Anerkennung seines Schaffens dar. Zudem wuchs auch seine internationale Bekanntheit zunehmend, unter anderem durch die Teilnahme an der 28. Biennale di Venezia 1956.
Die Skulptur „Beschwingte Figur“ ähnelt in ihrer Formensprache anderen Skulpturen aus der Zeit, wie „Nike“ oder „Tänzerische Figur“. Die markante Wölbung am Oberkörper kann zum einen als Brust der Figur interpretiert werden, ist gleichzeitig aber auch als Haltung mit verschränkten Armen zu deuten. In einer beschwingten Hüftbewegung leitet Heiliger auf die Beine der Figur über, die punktförmig enden, wobei lediglich ein Bein auf dem Boden aufsteht. Im Kontrapost schwingt das andere nur Millimeter über der Bodenplatte. Auch die geschwungene Hüftbewegung sowie die in die Oberfläche eingeritzten Linien nehmen die dynamische Bewegung der Figur auf.
Neben Gips und Bronze, existieren Exemplare der „Beschwingten Figur“ aus Kupfer-Galvano. Diese wurden von Heiligers ehemaligem Schüler, dem Industriedesigner Günter Kupetz (1925–2018) im Jahre 1956 angefertigt. Kupetz war von 1954 bis 1961 als einer der bedeutendsten Designer bei WMF tätig.