Ausgehend von den noch sehr naturalistisch wirkenden Frauenfiguren mit ihren kompakten Volumina und weiblichen Rundungen Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre entstehen ab Mitte der 1950er Jahre anthropomorphe Figuren, deren Silhouetten spitzer zulaufen und die mit ihren Gesten in den umliegenden Raum eingreifen. Beispiele hierfür sind die Werke „Zwei Figuren in Beziehung“, „Nike“ sowie „Tänzerische Figur“.
Die „Tänzerische Figur II“ bildet ihre Basis auf zwei kleinen Aufstellpunkten, die anstelle von Füßen fungieren, wobei lediglich der linke Beinstumpf auf der Bodenplatte aufsetzt – das rechte Bein schwebt leicht über der Platte als Schwungbein in der Luft. Auch die in den Raum greifenden Arme enden punktförmig. Während der linke Arm emporgestreckt ist, zeigt der rechte schräg nach unten und bildet dadurch eine dynamische Linie in der Verlängerung der Schultern. Der schmale, säulenhafte Rumpf der Figur wird von in den Raum ausgreifenden Partien im Hüft- und Beinbereich durchbrochen, die als Gewand interpretiert werden können, welches sich in der „tänzerischen“ Bewegung der Figur dreht.