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Ansicht von Amalfi

Staatliche Schlösser und Gärten Hessen Gemälde [1.1.272]
Ansicht von Amalfi (Staatliche Schlösser und Gärten Hessen CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen / Susanne Danter (CC BY-SA)
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Beschreibung

In leuchtenden Farben hat der Künstler August Wilhelm Ahlborn (1796-1857) eine süditalienische Küstenlandschaft festgehalten. Im Vordergrund zeigt er auf einem Felsvorsprung, bewachsen mit einer mächtigen Agave, fünf weidende Ziegen und eine Hirtin in traditioneller Tracht. Die Hirtin vertreibt sich die Zeit beim Hüten der Ziegen mit Spinnen; sie hält in der linken Hand einen Spinnrocken (Kunkel) und in der rechten Hand eine Spindel. Ihr Rücken ist zur Berglandschaft und zum ruhigen blauen Meer gewandt, auf dem einige kleine Boote und ein Zweimaster zu sehen sind. Rechts von ihr schlängelt sich ein Weg entlang der Steilküste. Kleine Gruppen von Menschen, darunter einige in Mönchskutten und mit einem getragenen Kreuz, gehen auf der Küstenstraße in Richtung eines am Strand gelegenen Ortes, was auf eine religiöse Prozession hinweist. Ihr Ziel ist der Ort Amalfi mit seinem belebten Strand, einigen Häusern und dem Dom. Die Darstellung der amalfitanischen Küste entspricht jedoch nur teilweise der Realität.

Ahlborn kombiniert hier reale und erfundene topographische Elemente zu einer Ideallandschaft unter strahlend blauem Himmel. Grundlage für dieses Werk sind Skizzen, die Ahlborn auf seiner ersten Italienreise von 1829 bis 1831 anfertigte. Diese Reise finanzierte er durch das Kopieren von Gemälden für einen großen Kundenkreis. Im Rahmen seiner "Grand Tour", wie die seit der Renaissance üblichen, meist dem gehobenen Bürgertum vorbehaltenen Studienreisen durch Mitteleuropa genannt wurden, besuchte Ahlborn mit Künstlerfreunden auch die Provinz Salerno und das Küstenstädtchen Amalfi. Nach seiner Rückkehr nach Berlin begann Ahlborn, seine Eindrücke aus den Skizzen und Tagebuchaufzeichnungen in zahlreichen italienischen Landschaftsmotiven umzusetzen und in Ausstellungen zu präsentieren. Einer der ersten Besucher in Ahlborns Atelier war der spätere preußische König Friedrich Wilhelm IV., ein Italienliebhaber, der kurz zuvor selbst in Italien gewesen war und direkt mehrere Werke bei Ahlborn bestellte. Darunter befand sich vermutlich auch das hier beschriebene Gemälde von Amalfi, das später 1834 in einer Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin gezeigt wurde und im Inventar als „Amalfi in der Provinz Salerno, im Neapolitanischen“ im Besitz des Kronprinzen verzeichnet ist. Vom Berliner Schloss gelangte das Gemälde mit dem preußischen Kaiser in seine Sommerresidenz nach Bad Homburg, wo es noch heute zu sehen ist.

Ahlborn schuf eine weitere Fassung desselben Motivs, die nur in nur wenigen Details abweicht, wie einem Hirten im Vordergrund anstelle der hier gezeigten Hirtin. Nachdem diese Variante 1833 von Vizekönig Adolf Friedrich von Hannover (1774-1850) auf einer Ausstellung des Kunstvereins in Hannover erworben und später aus seinem Nachlass verkauft wurde, gelangte sie in Privatbesitz und befindet sich heute in der Art Gallery of Ballarat in Australien.

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Länge
12,0 cm
Breite
105,0 cm
Höhe
127,5 cm

Literatur

  • Allgemeines Künstlerlexikon: die bildenden Künstler aller Zeit und Völker (AKL) (Saur Allgemeines Künstlerlexikon). , Bd. 1, S. 603-604
  • (1891): Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Beitrag zur Kunstgeschichte. 2 Bände. , Bd. 1, S. 21, Nr. 21
  • (1999): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (Kurz Thieme-Becker). , Bd. 1, S. 142
Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Objekt aus: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

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