Formularvordruck "Pfandschein" der Firma "Leihhaus Frieda Franck, Potsdam, Schockstraße 11 / Fernruf: 5623 Geschäftszeit von morgens 8 bis abends 7 Uhr", hier "Pfandschein Nr. 03479 über ein bares Darlehen von Fünfundzwanzig RM. [eigentlich DM.] / zwei Monate gültig.", offiziell ausgefertigt von Frieda Franck (rechts unten gedruckt, die aber als natürliche Person bereits verstorben war), ausgefüllt von der Tochter und Nachfolgerin als Geschäftsinhaberin Frida Franck. Versetzt wurde am 13. November 1952 von Frieda Niske[Nister?], Potsdam, Hermann-Elflein-Straße 24, ein Pak[et]. m[it]. Wäsche". Als Verfallstag für die Einlösung des Pfandgegenstandes wurde der 13. Januar 1953 festgelegt, am 16. Januar 1953 löste die Darlehnsnehmerin ihn, offenbar mit einer Kulanzfrist, wieder ein. Zusammen mit 0,25 Mark Zinsen (0,12 1/2 Mark pro Monat) sowie einer Unkosten- und Tax-Gebühr von 2,00 Mark hatte sie insgesamt 27,25 Mark zu zahlen (rechts oben). Das Formular stammt noch aus der Vorkriegszeit, wie nicht nur die Angabe aller Beträge in Reichsmark ("RM.") zeigt, die bereits seit der Währungsreform 1948 durch die Deutsche Mark (DM) ersetzt war, sondern auch der Straßenname "Schockstraße, der bereits seit 1945 "Hermann-Elflein-Straße" lautete. – Auf der Rückseite gedruckte Warnhinweise auf Risiken für den Pfandscheinbesitzer und Angabe des Gerichtsstandes (Potsdam).
Frieda Franck geb. Sack (1875–1951), verheiratet mit dem Potsdamer Malermeister Waldemar Franck (1875–1939), hatte das Leihhaus von ihrem Stiefvater Gustav Dyhern (1860–1925) übernommen und übergab es an 1947 ihre Tochter Frida Franck (1908–1971), die den Pfandschein ausgefüllt hat.
Eine Frieda Nister lässt sich 1949 in Potsdam, Geschwister-Scholl-Straße 16, nachweisen (Adressbuch Groß-Potsdam 1949, S 300).
Provenienz: Erworben 2023 (Geschenk aus Berliner Besitz von Nachfahren der Leihhaus-Inhaberin).