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„asyk“

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00663]
„asyk“ (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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Beschreibung

Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Der silberne „asyk“-Rückenschmuck ist mit teilvergoldeten Ornamenten und Karneolen verziert. Der Hals des Anhängers ist länglich trapezförmig, die vergoldeten Ornamente sind symmetrisch und stellen ein Gabelrankenmotiv dar. Seitlich befindet sich jeweils ein rot-orangener ovaler Karneol in einer Fassung. Am oberen Rand ist ein langer Zylinder befestigt, durch den vermutlich ein geflochtenes, farbiges Band zur Verzierung gezogen werden kann. Über den Karneolen befinden sich Ösen zur Befestigung des Bandes. Unter dem Zylinder befinden sich angelötete Verzierungen aus gezwirntem und in Schlaufen gelegtem Draht. Der silberne Rand ist umlaufend erhaben und ist nicht verziert. Eine erhabene vertikale Linie zieht sich durch die Mitte des Anhängers. Auf der Hälfte ist die Linie unterbrochen und dort ist ein spitzovaler, rot-orangener Karneol in einer Fassung befestigt. Der Karneol besitzt ein Pressmuster, dass einen Stern über einem liegenden Sichelmond darstellt. Um die Fassung des Karneols, unterbrochen von den erhabenen Linien, ist sind Drahtverzierungen in einer ovalen Form angelötet. An der Spitze der Herzform befindet sich ein weiterer ovaler Karneol, der von den gleichen Verzierungen umgeben ist, allerdings in einem Halbkreis. Die Motive auf der Herzplatte sind als Gabelrankenornament zu verstehen.

Material/Technik

Silber, Vergoldung, Karneole, Pressmuster, graviert, gelötet, gefasst

Maße

Objektmaß: 20,2 x 14 x 1,2 cm, Gewicht: 282,9 g

Literatur

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

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