Bei dem hier gezeigten Objekt aus Stendell, Gem. Schwedt/Oder handelt es sich um eine Axt mit gekniffenem Nacken (sog. Streitaxt), die der Oderschnurkeramik zugeordnet werden kann. Das Gerät ist auf der gesamten Oberfläche überschliffen, weist eine große konische Bohrung auf und ist an verschiedenen Stellen durch Verwitterungsspuren gezeichnet. Die Schneide weist nur an wenigen Bereichen leichte makroskopisch sichtbare Ausbrüche auf. Insgesamt ist es fraglich, ob das Gerät praktisch eingesetzt wurde. Typisch sind der leicht durch einen Hohlschliff abgesetzte Nacken (gekniffen) und die ebenfalls nur schwach konkav ausgeschliffene Unterseite (Feustel 1980, 13.8).
Ob es sich bei dem Gerät wirklich um eine „Streitaxt“ gehandelt hat, muss offenbleiben. Die Bezeichnung reicht in die Zeit der frühen Funde dieses Axttyps zurück. Wahrscheinlicher ist eine handwerkliche oder repräsentative Nutzung der Geräte. Das Stück ist überdies ein gutes Beispiel für die technischen Fähigkeiten der neolithischen (jungsteinzeitlichen) Bauern der Uckermark.
Literatur
R. Feustel (Hrsg.), Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (Weimar 1980).
(G. Wetzel, Oderschnurkeramik (2300–2100/2000 v. Chr.):
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/oderschnurkeramik
G. Wetzel, Schnurkeramik
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/schnurkeramik