Bei dem Beil aus Berkholz-Meyenburg, Gem. Berkholz-Meyenburg, Fdpl. 13 handelt es sich um die Schneide eines geschliffenen Beils, welche in einer mesolithischen (mittelsteinzeitlichen) Kernbeiltechnik nachgearbeitet wurde. Vermutlich wurde das ursprüngliche Beil durch eine Beschädigung unbrauchbar und die Schneide wurde zu einem späteren Zeitpunkt weiterverwendet. Sekundär genutzte Beile mit Schliff erscheinen in der Uckermark an verschiedenen Stellen. Sie zeigen Bearbeitungsspuren, die eher für die nicht sesshaften Jäger und Sammler typisch sind, während die geschliffenen Beile mit den ersten Bauern in der Region in Verbindung gebracht werden können.
Vergleichbare Stücke stammen aus dem wenige Kilometer nördlich gelegenen Schwedt/Oder 24 und aus Grünow (bei Prenzlau), Gem. Grünow, Fdpl. 37. Funde wie diese verdeutlichen die vermutlich langanhaltende Koexistenz verschiedener Lebens- und Wirtschaftsformen in der Zeit zwischen 5000 – 3000 v. Chr. und deuten einen technologischen Austausch zwischen den Gruppen an. Aus welcher der beiden Sphären (Jäger u. Sammler o. sesshafte Bauern) das Objekt aus Berkholz-Meyenburg stammt, ist ungeklärt (v. Fournier i. Vorb., 69-71).
Literatur
K. v. Fournier, Kern- und Scheibenbeile in der Uckermark. Quantitative und qualitative Analysen an mesolithischen Inventaren aus Nordost-Brandenburg (i. Vorb.).