Bei diesem Objekt handelt es sich um einen Altbestand des Museums Angermünde, Gem. Angermünde aus der Zeit vor 1945. Das aus Flint (Silex) geschlagene und überschliffene Beil ist vor allem durch seine Hohlklinge von besonderem Interesse. Diese zeigt gut sichtbare Spuren der Nutzung durch Ausbrüche im Schneidenbereich. Vergleichbare Beile erscheinen in der frühneolithischen (jungsteinzeitlichen) Trichterbecher-Kultur. Im Süden Deutschlands sind sie vor allem aus den Pfahlbauten des Bodensees bekannt. P. Walter geht von einer spezialisierten Nutzung bei der Bearbeitung von getrocknetem Holz aus, welches sich nicht mehr mit Knochengerät bearbeiten lässt. Mögliche Einsatzbereich sind Schalen, Tröge sowie Räder und andere spezielle Holzgegenstände (Walter 2021, 114-116).
Da es sich um eine Übergabe aus der Sammlung von v. d. Hagen handelt, ist die ursprüngliche Provenienz nicht mehr zu klären. Bekannt sind allerdings vergleichbare Funde aus Norddeutschland und Dänemark. Dies sind Regionen, aus denen sich auch die oben genannte Sammlung zusammensetzt.
Literatur
P. Walter, Neolithische Steingeräte mit Hohlschliffklinge. In: U. Weller, T. Lessing-Weller, E. Hanning (Hrsg.), Experimentelle Archäologie in Europa. Jahrbuch 2021, 2021, 103-118.