Kachel - ein keramisches Produkt, das für die Abdeckung von Heizöfen, Herden und Kaminen verwendet wird. Nachdem sie aus Ton geformt wurden, werden sie gebrannt und ihre Außenfläche mit einer Glasur überzogen. Die ersten Kacheln, sogenannte Topfkacheln, tauchten im 11. Jahrhundert in Europa auf. Um 1200 gehörten Kachelöfen bereits zum Standard in gehobenen städtischen Wohnhäusern. Die Kacheln wurden in die lehmverputzte Kuppel des Kachelofens eingelassen und vergrößerten so die Oberfläche der Ofenkuppeln und die Hitze des Feuers konnte besser an die Raumluft abgegeben werden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führten die steigende Nachfrage nach Kacheln und die Mechanisierung ihrer Herstellung dazu, dass einfarbige Kacheln den Markt beherrschten.
Auch Neustrelitz stellte solche Kacheln her. Die Kachelofenfabrik war von den 1870er Jahren bis Ende der 1960er Jahre in Betrieb (heute als Kulturzentrum mit Gaststätte, Kino und Galerie genutzt).
Die Kachel ist mit dem Neubrandenburger Wappen verziert und kamen in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre aus dem Karbe-Wagner-Archiv in unser Museum.