Faustkeile sind eine der ältesten bekannten Werkzeugformen der Menschheit. Sie sind birnen- oder tropfenförmig und wurden aus verschiedensten Gesteinsarten hergestellt. Das Werkzeug wurde durch Abschlagen von Splittern aus einem Ausgangsstein herausgearbeitet. Beim vorliegenden Exemplar sind an einigen Stellen noch Reste der ursprünglichen Oberfläche erhalten. Die runde Basis diente wahrscheinlich als Griff, die mehr oder weniger spitzen Seite diente als Schneide oder Bohrer. Der Faustkeil wurde als Werkzeugform viele Jahrtausende lang verwendet. Die Keile wurden im Laufe der Zeit kleiner und immer feiner ausgearbeitet.
In Deutschland werden Faustkeile oft mit dem Neandertaler in Verbindung gebracht. Allerdings können auch ältere Menschenformen und auch der moderne Mensch solch ein universelles Werkzeug benutzt haben.
Dieser Faustkeil aus rotbraunem Flint (Feuerstein) wurde 1958 zusammen mit einigen unbestimmten, großen Knochen bei Bauarbeiten in Bielefeld-Sennestadt gefunden. Die Fundstelle wurde nicht wissenschaftlich untersucht, so dass keine näheren Informationen oder eine mögliche Datierung bekannt sind. Die Knochen sind verloren gegangen. Der Faustkeil wurde 2005 dem namu Bielefeld geschenkt.