Die bekannteste aller Schwarzwaldtrachten ist die mit den roten und schwarzen Bollenhüten (rot für Mädchen, schwarz für verheiratete Frauen). Diese Tracht ist in den Dörfern Gutach, Kirnbach (heute ein Stadtteil von Wolfach) und Reichenbach bei Hornberg zuhause. Unter dem Strohhut, der mit Gips weiß gefärbt ist, wird eine schwarze Haube mit Schleier getragen.
Der Plakatentwurf für das Wolfacher Trachtenfest am 18. August 1929, beschriftet im allemanischem Dialekt des Kinzigtales, stammt von dem 1868 in Wesel geborenen Künstler Curt Liebich, der sich 1896 in Gutach niedergelassen und dort gemeinsam mit dem Maler Wilhelm Hasemann eine Künstlerkolonie gegründet hatte. Die romantisierenden Darstellungen des ländlichen Lebens der in Gutach arbeitenden Künstler prägte das populäre Bild der Kinzigtallandschaft nachhaltig, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des aufstrebenden Schwarzwaldtourismus, für den der Bollenhut zum Markenzeichen wurde.
Das Plakat von Curt Liebig ist dank vieler Nachdrucke, nicht zuletzt als populäres Postkartenmotiv, bis heute weit verbreitet.