Dieser Aschenbecher gehörte zu einer Reihe von Werbeträgern für die Pankower "J. (Josef) Garbáty Cigaretten-Fabrik", gegründet 1881 und von 1906 bis 1995 mit Firmenstammsitz in der Hadlichstraße 19/20 in Berlin-Pankow. Das Ornament im Zentrum des Aschenbechers trägt die Aufschriften "Garbáty" und "Kurmark". Die Zigarettenmarke "Kurmark" kam Ende der 1920er Jahre auf den Markt. Der Werbeinhalt greift den Zeitgeist auf und thematisiert Tradition, Deutschtum und Bodenständigkeit. Der Begriff "Kurmark" bezieht sich auf das seit dem 17. Jahrhundert sogenannte westliche Kernland der Mark Brandenburg, die wiederum seit dem 14. Jahrhundert die brandenburgische Kurfürstenwürde repräsentierte.
Die Prägung auf dem Boden der Keramik verweist auf die Porzellanfabrik "Franz Prause - Nieder-Salzbrunn", die von 1891 bis ca. 1933 vor allem Küchen- und Gebrauchsporzellan produzierte. Der Firmenstempel des Unternehmens "Franz Prause" wurde in grüner Farbe aufgebracht. Ein solcher grüner Stempel wurde von der Fabrik zwischen 1921 und 1933 verwandt, womit der Aschenbecher in diesem Zeitraum gefertigt sein muss. Der Stempel und die Prägung auf der Unterseite der Keramik bezeichnen das Dekor 10 und die Form 502. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Auftragskeramik, die ausschließlich für die Firma "J. Garbáty" entworfen und gefertigt wurde.