Dieser schmucklose Winkelhaken stand in der Stuttgarter Kunstkammer bildhaft für das Interesse der Herzöge von Württemberg an der Landvermessung und somit auch für ihren Herrschaftsanspruch. Anders als die vor allem prunkvollen Geräte eignete sich der Anschlagwinkel tatsächlich für die anstrengende und witterungsabhängige Arbeit im Gelände. Im zusammengeklappten Zustand konnte er einfach transportiert werden und somit vor Ort für Zeichnungen genutzt werden. Er war vermutlich Bestandteil eines Zeichenbestecks, das in einem Etui die wichtigsten Arbeitsgeräte eines Landvermessers zusammenführte.
[Irmgard Müsch]