An einem Fundplatz der früheisenzeitlichen Billendorfer Gruppe bei Laußnitz (Lkr. Bautzen) wurde ein leicht branddeformierter Tutulus aus Bronze als Oberflächenfund geborgen (Typ Trachsel TUT 02b). Namengebend ist die charakteristische, konkav ansteigende Spitze des Zierknopfes, der zudem einen leicht aufgebogenen äußeren Rand und eine einfache Öse an der Unterseite zur Befestigung aufweist. Solche Tutuli wurden in Sätzen als Zierelemente auf die Riemen des Pferdezaumzeugs aufgeschoben. Sie sind typisch für die ältere Hallstattkultur und v. a. in Böhmen und der Oberpfalz verbreitet, finden sich aber auch im südlichen Mähren und im benachbarten Niederösterreich. In den Gräbern der Hallstattkultur begegnen die Tutuli im Verbund mit anderen Elementen des Pferdezaumzeugs, üblicherweise für zwei Gespannpferde. Der Tutulus aus Laußnitz ist als Importgut anzusehen und wurde wohl über polnische Gruppen des Lausitzer Kulturkreises in Schlesien in die Oberlausitz vermittelt. In Schlesien sind Elemente hallstättischen Pferdezaumzeugs gut bezeugt.