Heißluft-Sterilisator „Memmert“, medikoweiß. Kleiner Schrank, Tür mit Bajonett-Mechanismus, waagerecht darüber angebrachtem Quecksilber-Thermometer. Zwei Einstellknöpfe: Links für die Temperatur bis 200 Grad, rechts zum Einstellen der Betriebsspannung: 120 V, aus oder 220 V. Zwei Anzeigelampen für den Betriebszustand.
Zugehörig ein Rollwagen "Admi" mit vier verstellbaren Vertiefungen zur Aufnahme der Gummifüße. Verchromte Holme, hammerschlaglackierte Zwischenebene.
Zur Funktionsweise: Die Luft wird auf etwa 200 Grad erhitzt, Temperaturregler halten die Temperatur konstant.
Zu beachten: Bakterien können in ausgetrocknetem Zustand hitzeresistent sein. Auch ist trockene Luft ein schlechter Wärmeleiter. "Sicher sterilisierend wirken erst Temperaturen ab 180 Grad Celsius. Es besteht dabei eine deutliche Beziehung zwischen Temperatur und Einwirkungszeit (Steuer/Lutz-Dettinger 1976).
Diese Erkenntnis hatte sich offenbar noch nicht überall herumgesprochen, oder man war in der Fachwelt verschiedener Meinung, wie folgendes Zitat zeigt:
"Wird das Operationsgut etwa 60 Minuten einer Temperatur von 160-180 Grad ausgesetzt, bei höheren Temperaturen auch kürzere Zeit, ist eine Abtötung der Keime erreichbar. ... Die Heißluftsterilisation schädigt allerdings Gummiwaren, Textilien (Verbandstoff) und empfindliche optische Systeme bei Endoskopien. Sie ist daher nur begrenzt anwendbar." (Fleischer 1980)
Diese Geräte gehörten noch in den 1980er Jahren zur Standardeinrichtung auf der Station (Erinnerung C.-H. Ammann).