Das Porträt zeigt den 39-jährigen Georg Balthasar von Neumayer als Admiralitätsrat in Frack, mit schwarzer Fliege und mit einem monokularem Fernrohr in der rechten Hand vor einem maritimen Hintergrund. Von Neumayer wurde am 21. Juni 1826 in Kirchheimbolanden geboren und war ein bedeutender Geophysiker und Polarforscher, der 1900 zum Ritter geschlagen wurde und mit 83 Jahren am 24. Mai 1909 starb. 1832 zog die Familie Neumayer nach Frankenthal, wo Georg das Progymnasium besuchte, daran schlossen sich die Gymnasien in Speyer und Kaiserslautern an. Danach studierte er Geophysik und Hydrographie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München (bis 1851)und war Assistent am physikalischen Institut und in der Sternwarte in Bogenhausen (ab 1849). Er reiste nach Südamerika und besuchte die Navigationsschule in Hamburg, woraufhin er 1852- 1856 und später 1857 Australien zuerst als Seemann und Lehrer und dann als Forscher bereiste. Zu Lebzeiten gründete er Observatorien zum Zweck der Erforschung der Geophysik, der Nautik, und des Magnetismus (z.B. das Flagstaff-Observatorium in Melbourne, wo er bis 1864 als Direktor tätig war) sowie mehrere Seewarten, unternahm vielfältige Forschungsreisen, war Mitglied in einigen wissenschaftlichen Vereinen, wie z.B. in der Pollichia und der Leopoldina (zur Zeit des Gemäldes). Er führte die synoptische Meteorologie ein, befasste sich mit Hydrographie und Südpolarforschung und unterrichtete den berühmten Polarforscher Roald Amundsen im Erstellen magnetischer Messungen. Zusammen mit dem Österreicher Carl Weyprecht gründete er 1879 die Internationale Polarkommission, deren Forschungsprojekte 1882–1883 zum ersten Internationalen Polarjahr führten. Er ist Namensgeber der Forschungsstation Neumayer III.. Georg von Neumayer liegt in Neustadt an der Weinstraße begraben
(siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_von_Neumayer).
Der Künstler, Cäsar Karl Willich, war ein deutscher Genre- und Porträtmaler und wurde am 11. November 1825 in Frankenthal geboren und verstarb am 15. Juli 1886 in München. Er studierte Malerei an der Königlich Preußischen Akademie der bildenden Künste in Berlin bei Jakob Schlesinger von 1843-1845. Danach studierte er in München in einigen Ateliers von z.B. Karl Schorn weiter Ab 1846, bis er 1848 an der Märzrevolution teilnahm und daher in die Schweiz fliehen musste. Danach studierte er in weiteren Ateliers von Louis Gallait in Antwerpen und von Thomas Couture in Paris und zog 1853 nach Paris, 1857 nach Rom und nach seiner Begnadigung 1861 wieder nach München. 1862 erschuf er das berühmte Porträt von Richard Wagner und heiratete 1869 Johanna Roemer mit der er einen Sohn namens Hans bekam, der später Architekturhistoriker wurde.
Seitlich rechts ist das Gemälde mit „Willich fec 1865“, auf der Rückseite mit „ Eigenthum meiner Schwester Reg: Müller“ beschriftet und links unten mit dem Ovalstempel der Leinwandfabrik Chr. Scheubenhofer, München, Gekennzeichnet.