Als Kiddusch (Hebr. Heiligung, Segnung) wird der Segensspruch über einen Becher Wein bezeichnet, mit dem der Schabbat oder andere jüdische Feiertage eingeleitet werden. Die hebräische Inschrift des Bechers weißt darauf hin, dass er zu diesem Zwecke benutzt wurde, denn es handelt sich um den letzten Teil des Segensspruches über den Wein: „Gepriesen seist Du Ewiger, unser G’tt; du regierst die Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen.“
Dieser Becher besteht aus Silber und hat die Form eines Kelches mit rundem Fuß. Während das Gefäß sehr schlicht erscheint, ist die Schale verziert mit eingeprägten floralen Motiven, die an stilisierte Weinblätter erinnern.
Da der Segensspruch eine zentrale Rolle bei der Heiligung des Schabbat einnimmt, finden sich in der Tora einige Gesetze, die sich auf den Kiddusch, seine Ausführung und damit auch auf den Wein beziehen: Für den Kiddusch soll ein schöner Becher verwendet werden, der sauber ist und keine Beschädigungen aufweist. Üblicherweise wird der Kiddusch vom männlichen Familienoberhaupt gesprochen. Dazu wird der Becher bis zum Rand mit Wein oder Traubensaft gefüllt und idealerweise sollte anschließend jeder Zuhörer vom Kidduschwein trinken.
Vermutlich wurde dieser Becher von einem der früher in Laufersweiler beheimateten jüdischen Besucher im Jahre 1994 beim Heimatbesuch der Synagoge überlassen. Experten datieren ihn in das 18. Jahrhundert.