Aus Holz geschnitzte Tür- und Fensterladen sowie Spiegeletuis und Reisenecessaires, vor allem aber vielfältig verzierte Löffel sind zahlreich aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Holzlöffel scheinen im Iran des 19. Jahrhunderts sehr beliebt gewesen zu sein. Sie wurden jetzt für die in großen Schüsseln aufgetragenen Speisen, wohl aber besonders für Scherbet (Sorbet) benutzt. Obwohl das europäische Vorbild häufig nicht zu verleugnen ist, fallen einige Besonderheiten auf. Der oft breite, leicht trapezförmige Stiel ist in der Regel reich, zum Teil in durchbrochener Arbeit geschnitzt und trägt häufig eine Rosette als Schmuck. Auch die Laffe konnte teilweise mit feinem Gitterwerk bedeckt sein. Seit dem 19. Jahrhundert ist Abadeh das Zentrum für die Herstellung derartiger Holzarbeiten. Auch der vorliegende Löffel wurde dort gefertigt. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907. In Abadeh erworben.